Das vierte und letzte Bogenturnier der Landesligasaison 2022/23 in der Mehrzweckhalle Kamsdorf bot die mit Sicherheit spannendsten Entscheidungen seit Gründung der Thüringenliga 2015.
Drei Teams hegten vor dem Wettkampf noch Aufstiegshoffnungen: Gastgeber Stahl Unterwellenborn, drei Punkte dahinter der Obermaßfelder SV sowie Blau-Weiß Weißensee mit sechs Zählern Rückstand. Da Weißensee die ersten vier Partien gewann, die Südthüringer aber gegen Gera und Unterwellenborn überraschend gleich zweimal, gegen Jena II sowie Erfurt verlor, schob sich das Spitzentrio bis zur Pause auf einen Punkt Abstand zusammen.
Vor der letzten Begegnung war Weißensee aus dem Rennen um Platz 1, Unterwellenborn lag aber immer noch einen Punkt vor den Obermaßfelder Schützen, die schon einige Male in einer letzten Partie das Zünglein an der Waage gewesen waren – allerdings aber fast immer gegen das von Steffen Pfeifer trainierte Team. Ein Unentschieden würde für die Qualifikation in die Regionalliga also reichen. Unterwellenborn führte nach 53:48 und 54:45 Ringen bereits mit 4:0 – noch ein Punkt und alles wäre klar. Da hatten die Obermaßfelder aber etwas dagegen, gewannen die nächsten beiden Serien mit 53:51 und 51:47 und stellten alle Beteiligten vor den letzten sechs Pfeilen wirklich auf eine harte Nervenprobe. Mit 52:47 Ringen, wobei ein Pfeil der Südthüringerin aber haarscharf an der „6“ als letztem Wertungsring und damit dem Sieg vorbeiflog, gewann schließlich doch der SV Stahl diese letzte Begegnung mit 6:4.
Auch am Vormittag hatte es in der Landesklasse spannende Duelle bis zur letzen Minute gegeben. Der Staffelsieger stand mit dem SV Stahl Unterwellenborn II schon vorzeitig fest. Aber auf den Plätzen dahinter hatten am Ende SV Weißensee II und der Neuling Geratal Elxleben jeweils 25:15 Punkte auf der Habenseite. Die bessere Satzdifferenz von 90:54 (+36) bei Weißensee II gegenüber 88:68 (+20) für Elxleben gab den Ausschlag für die Verteilung der Pokale.
v.l.n.r: Max Rothe, Helene Jakubowski, Michelle und Finja Treuner und Doreen Fröhlich
mit Uwe und Elisa Szuggar, Jolien Walther, Rebecca Melzer und Stephan Schacke
Jeannine Sellig, Harald Bötticher, Ronny Günther, Konstantin Benischke, David Gropp und Uwe Wiedemann
Alle Mannschaften geben in dieser Spielklasse vermehrt Nachwuchsschützen und den Damen oder Mädchen eine Einsatzchance, so dass diese hier wertvolle Erfahrungen für ihren sportlichen Werdegang sammeln können. Die meisten Einsätze mit 156 geschossenen Pfeilen hatte von allen 42 Teilnehmern im Laufe der Saison Konstantin Benischke vom SV Geratal Elxleben, der noch bei den Schülern A startberechtigt ist.
Informationen zur Thüringenliga sind auf einer eigenen Seite zu finden.
Bilder: Familie Pfeifer (SV Stahl Unterwellenborn)
Nicht nur in Thüringen fanden die 4. Runden statt. Die Regionalliga Ost traf sich in Leipzig. Der VfR Kirchgandern sicherte sich am letzten Spieltag Platz drei mit 37:19 Punkten und zog damit noch am SV Schwabhausen vorbei (36:20 Punkte).
Der SV GutsMuths Jena machte mit 48:08 Punkten beim Turnier in Hamm den Staffelsieg in der 2. Bundesliga Nord perfekt und verwies den Hammer SC 08 mit 46:10 und TuS Grün-Weiß Holten mit 33:23 auf die Plätze. Damit sind die Jenaer in der nächsten Saison wieder in der 1. Bundesliga vertreten.